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Flößerei- und Verkehrsmuseum Gengenbach



Flößermuseum leistet Aufbauarbeit in Frankreich

Weltweite Geografie-Ausstellung in Saint-Dié:

Die Flößergilde vertritt Gengenbachs Farben und ist als Partner gefragt

von Marc Faltin
(mit freundlicher Genehmigung dem Offenburger Tageblatt vom 23.10.2003 entnommen)

Das Flößerei- und Verkehrsmuseum hat den Namen Gengenbach beim 14. Festival International de Géographie (FIG) im französischen Saint-Dié beachtlich vertreten. Bei dieser Geografie-Ausstellung mit "weltweitem Ruf", so Konrad Schilli von der Flößergilde, war in diesem Jahr Wasser das Thema und Deutschland das eingeladene Ehrenland.

Gengenbach. Jedes Jahr veranstaltet die Stadt Saint-Dié-des-Voges ein internationales Erdkunde-Festival. Das Thema 2003 lautete "Wasser", als Ehrenland war dieses Mal Deutschland auserkoren worden. Der Verein »Archipel« für Kultur und Geschichte bereicherte das 14. Festival International de Géographie mit einer Ausstellung über das Flößen des Holzes im Rhein-Becken, also in Frankreich, Deutschland und der Schweiz.

Im Zuge dieser partnerschaftlichen Ausstellung zwischen dem Pierre-Noël-Museum und der Stadt Raon l'étape, die bis 1900 ein großer Flößerhafen an der Meurthe war, so groß wie Gengenbach ist und bei Saint-Dié liegt, erhielt das Flößermuseum in Gengenbach eine Anfrage. "Wir wurden gefragt, ob wir Exponate, wie Werkzeuge, Fotos und Dokumente beisteuern können", erklärt Konrad Schilli. Verantwortliche des Vereins für Kultur und Geschichte seien, so Luise Herrmann-Jehle, im Museum gewesen und sehr angetan, "wie bei uns die Flößergeschichte aufgearbeitet ist". Die beiden Hauptverantwortlichen des kleinen, feinen Gengenbacher Museums sagten zu. Etliche Exponate bereicherten die Ausstellung in der großen Markthalle von Saint-Dié. Der Verein »Archipel« zeigte zwölf Ölgemälde, die das Flößen in Raon l' étape abbilden. Während die Gemälde den Krieg unbeschadet überstanden haben, ist sonst nichts übrig geblieben, was die Flößerei dokumentiert. Die eindringlichste Erinnerung an den II. Weltkrieg hängt aber am Rathaus von Raon l' étape: eine Büste, die den damals von deutschen Soldaten erschossenen Bürgermeister zeigt, daneben Einschusslöcher der Kugeln.

Die Sprachbarriere überbrückte bei der Ausstellung Simone Herrmann, da die Verantwortlichen des Flößermuseums kein Französisch sprechen und Jean-Pierre Kruch, Hauptorganisator des Vereins "Archipel", kein Deutsch spricht. Die gemeinsame Ausstellung solle der "Anfang einer weiteren Zusammenarbeit sein", betont Konrad Schilli. "Und das Flößermuseum hat Werbung für Gengenbach gemacht", sagt Luise Herrmann-Jehle und fügt nachdenklich hinzu: "Wir sind außerhalb Gengenbachs bekannter als in Gengenbach selbst".


Das Flößerei- und Verkehrsmuseum am Bahnübergang in Gengenbach ist von April bis Oktober geöffnet, am Samstag von 14 bis 17 Uhr und am Sonntag von 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr. Sonderführungen sind das ganze Jahr möglich und können mit Konrad Schilli (Telefon 07803/3764) vereinbart werden.

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